Simulation der Dynamik von Schienenfahrzeugen
Verstehen und Optimieren von schienengeführten Systemen
Simulation der Dynamik von Zügen und Eisenbahn
Verstehen der Dynamik von Schienenfahrzeugen durch MKS
Schienenfahrzeuge sind komplexe Systeme, deren Leistung durch das Zusammenspiel mehrerer Komponenten bestimmt wird, darunter die Schnittstelle zwischen Schiene und Rad, Radaufhängung, Drehgestelle, Kupplungen und andere bewegliche Teile. Die Optimierung und das Verständnis dieser Interaktionen sind für die Gewährleistung von Sicherheit, Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Komfort des Fahrzeugs von entscheidender Bedeutung. Die Komplexität und schiere Länge der Züge machen die Simulation ihrer Laufdynamik zu einem schwierigen technischen Problem. Ingenieure müssen alle möglichen relativen Bewegungen zwischen den einzelnen Komponenten berücksichtigen.
Die Mehrkörpersystem-Simulation (MKS) ist die einzige Technologie, die es ermöglicht, die komplette Systemdynamik zu analysieren und zu verstehen, ohne dass ein physischer Prototyp erforderlich ist. Mit MKS können Ingenieure einen virtuellen Prototyp aufbauen und so bereits in einem frühen Entwicklungszyklus virtuelle Tests durchführen. Eine gründliche Untersuchung des Konstruktionsraums kann unter Berücksichtigung zahlreicher KPIs durchgeführt werden, um die optimale Konstruktion zwischen konkurrierenden Alternativen schneller und kostengünstiger als mit physischen Tests zu finden. Der Wert von MKS setzt sich bis zur Lebensdauer des Fahrzeugs fort, unter anderem durch simulationsgestützte Wartung, Unfalluntersuchungen und die Untersuchung von Gewährleistungs-/Missbrauchsfällen.
Rad-Schiene-Kontaktmechanik und ihre Auswirkungen
Der Rad-Schiene-Kontakt ist der einflussreichste Faktor für das dynamische Gesamtverhalten eines Schienenfahrzeugs. Dieser Kontakt spielt eine Rolle bei fast allen übergeordneten Herausforderungen der Bahnindustrie, darunter:
- Sicherheit und Zuverlässigkeit des Betriebs: Fahrstabilität bei Entgleisung auf den Gleisen.
- Komfort für den Passagier: Unregelmäßigkeiten der Gleise beeinflussen über die Kontaktschnittstelle das Fahrzeug.
- Wartungskosten, abgestrahlte Geräusche und Energieeffizienz: Alles wird durch den Verschleiß der Schienen- und Radoberflächen beeinflusst.
Aufgrund des hochsteifen Metall-Metall-Kontakts und des komplexen Reibungsverhaltens zwischen den Oberflächen sind die Kontaktmechaniken zwischen Rad und Schiene schwer zu lösen. Um die Dynamik von Schiene und Fahrzeug korrekt zu simulieren, ist eine genaue Berechnung des Schiene-Rad-Kontakts unerlässlich. Die Simpack Technologie bietet schnelle, genaue und robuste Schiene-Rad-Kontaktalgorithmen, die nicht-elliptischen Kontakt und mehrere Kontaktflächen pro Rad ermöglichen.
Leistungsoptimierung mit virtueller Prototyperstellung
Dieses Video bietet einen allgemeinen Überblick über die Entwicklung, Optimierung und virtuelle Validierung der Dynamik- und Leistungsattribute für Schienenfahrzeuge mithilfe von Simulationsfunktionen von Dassault Systèmes. Es konzentriert sich auf mehrere Aspekte, wie eine sicherere und komfortable Fahrt, die Reduzierung der Fahrzeit, die Vorhersage von Toleranzen aus willkürlichen Strukturen und die Bereitstellung von vorausschauenden Wartungsinformationen.
MKS-Anwendungen für alle Arten von Schienensystemen
Die Mehrkörpersystem-Simulation (MKS) kann für die Analyse und Konstruktion von schienengestützten/-geführten Fahrzeugen oder Mechanismen eingesetzt werden, von Straßenbahnen bis hin zu kompletten Hochgeschwindigkeitszügen. Sie kann auch für spezielle Anwendungen wie Achterbahnen, Materialfördersysteme und sogar magnetisch gelagerte Züge verwendet werden. Simpack wird weltweit von Herstellern und Betreibern eingesetzt und ist die führende MKS-Software für die Dynamik bei Eisenbahnsystemen.
Typische Anwendungen umfassen:
- Entgleisungsschutz
- Simulation des Kurvenverhaltens und des Verhaltens auf dem Gleis
- Kritische Geschwindigkeit
- Komfort für den Passagier
- Profil- und Gleisoptimierung, Verschleiß und Ermüdung des Schienenkontakts
- Messung
- Antriebsstrang und Bremsen
- Weichen und Kreuzungen
- Virtuelle Homologation (Zertifizierung durch Simulation)
- Aufhängungsmodellierung
Eisenbahnwartung durch simulationsgestützte Verschleißanalyse
- Analyse des Rad- und Schienenverschleißes
- Flexible Gleissimulation
Analyse des Rad- und Schienenverschleißes
Allein in der EU werden über 20 Mrd. Euro für die Instandhaltung und Erneuerung von Eisenbahnen ausgegeben, was mehr als 50 % der Gesamtausgaben für den Bahnbetrieb und die Infrastruktur entspricht (Seventh Rail Market Monitoring Report, Europäische Kommission). Simulationsgestützte Wartung kann diese Ausgaben reduzieren, indem die Ausfallzeiten aufgrund ungeplanter Wartungsprobleme reduziert werden. So kann die intelligente Wartung nur auf kritische Bereiche konzentriert werden, die dies erfordern. Mithilfe der Simulation lassen sich kritische Streckenabschnitte und Fahrzeugteile identifizieren, sodass die Betreiber die Wartungspläne entsprechend aufstellen können, um die Wartungskosten deutlich zu senken.
Räder und Schienen unterliegen während ihrer gesamten Lebensdauer Verschleiß und einer Ermüdung durch Rollkontakt (Rolling Contact Fatigue, RCF), was zu Wartungs- und Sicherheitsproblemen führt. Die Mehrkörpersimulation kann Teil eines simulationsgestützten Wartungsansatzes sein, bei dem die Verschleißverteilung über die Schienen- und Radprofile und die Profiländerung aufgrund von Verschleiß ermittelt werden. Da es viele verschiedene Verschleiß- und RCF-Modelle gibt, verfügt Simpack über eine offene Struktur, die die Implementierung anwenderdefinierter Verschleiß- und RCF-Gesetze ermöglicht.
ANWENDUNGEN
- Simulation von Radverschleiß, Schienenverschleiß und RCF
- Vergleich von Fahrzeugkonzepten und Profilgeometrien hinsichtlich Verschleiß und RCF
Flexible Gleissimulation
Die Flexibilität des Gleises und der Gleiskonstruktion kann einen starken Einfluss auf die Dynamik eines Schienenfahrzeugs haben. Bei einem Gleis wie einem Schottergleis oder divergierenden Kreuzungen mit flexiblen Schienen reagiert das Fahrzeug nicht nur dynamisch auf das Gleis, sondern das Gleis reagiert auch dynamisch auf das Fahrzeug. Durch die Aufnahme der Flexibilität des Gleises können die gekoppelten dynamischen Reaktionen eines Schienenfahrzeugs und des Gleises aufgrund der Materialflexibilität beobachtet werden. Dies kann in jedem Maßstab erfolgen, von der Durchbiegung eines Weichenzungengleises, wenn ein Fahrzeug darüber fährt, bis zu den Vibrationen über eine ganze Brücke. Darüber hinaus können Lasten über einen Gleisabschnitt ausgewertet und in einen Finite-Elemente-Code für die Strukturanalyse oder in eine spezielle Software für die Ermüdungs- und Haltbarkeitsanalyse exportiert werden.
Die Simpack Technologie ermöglicht die Modellierung von flexiblen Streckenabschnitten auf Finite-Elemente-Basis und ermöglicht die Untersuchung erweiterter Zug/Gleis-Interaktionen. Es können mehrere flexible Gleisabschnitte gleichzeitig modelliert werden, sodass das dynamische Verhalten nahezu jeder Gleisstruktur analysiert werden kann. Es stehen zwei Modellierungsvarianten zur Verfügung, die alle Genauigkeitsstufen abdecken. Die Standardmethode deckt lineare Verformungen ab und bietet einen schnellen Arbeitsablauf mit kurzen Berechnungszeiten, sodass auch komplexe Strukturen wie Brücken präzise berechnet werden können. Der höhere Detaillierungsgrad wird verwendet, um die Gleis- und Ballastkonformität darzustellen, wobei geometrische Nichtlinearitätseffekte wie eine Kopplung zwischen vertikaler und seitlicher Flexibilität der Gleise berücksichtigt werden.
Die flexible Gleissimulation wird für die dynamische Analyse folgender Aspekte genutzt:
- Bahnschwellenfundamente
- Schienenverbindungen
- Schienenauflagen
- Hängende Bahnschwellen
- Gekoppelte Effekte von Führungs- und Laufradsätzen
- Lasten innerhalb der Gleiskonstruktion
- Weichen und Kreuzungen
- Brücken
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FAQs zur Simulation der Dynamik von Schienenfahrzeugen
Die Mehrkörper-Simulation kann zur Analyse aller Infrastrukturkomponenten verwendet werden, die mit dem sich bewegenden Fahrzeug interagieren. Dazu gehören das Gleis und Mechanismen wie Punkte/Weichen und Kreuzungen sowie Fahrleitungen und Brücken. Sie kann auch zur Analyse von passiven Infrastrukturen wie Tunneln, Bahnsteigen und anderen Streckenstrukturen verwendet werden.
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