Vereinheitlichung der Makro- und Mikrosicht auf den Lebenszyklus kritischer Werkstoffe
Eine zentrale Plattform, um die Vorteile von virtuellen und realen Welten zu nutzen und so ein klares Wertschöpfungsnetzwerk zu schaffen.
Kritische Werkstoffe wie Kupfer, Lithium, Nickel, Kobalt und Seltene Erden sind für die Energiewende unerlässlich. Von Windturbinen über Sonnenkollektoren bis hin zu Elektrofahrzeugen – Technologien für saubere Energie steigern die Nachfrage nach großen Mengen an kritischen Werkstoffen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) weist darauf hin, dass
- ein Elektrofahrzeug die sechsfache Menge an Mineralien benötigt wie ein konventionelles Fahrzeug
- ein Offshore-Windpark 13-mal mehr Mineralien benötigt als ein Gaskraftwerk
Wie erreichen wir das Ziel?
Das Ganze ist mehr als nur die Summe seiner Teile
Das zu erwartende Minenangebot reicht nicht aus, um mit der Nachfrage Schritt zu halten, und es besteht ein hohes Risiko von Versorgungsunterbrechungen aufgrund von:
- der begrenzten Verfügbarkeit von Werkstoffen
- der geografischen Konzentration der Quellen
- dem Mangel an erschwinglichen alternativen Mineralien
Diese Knappheit unterstreicht die Dringlichkeit, dass das Wertschöpfungsnetzwerk für kritische Werkstoffe Best Practices für die Kreislaufwirtschaft priorisiert, die mit den globalen Nachhaltigkeitsbemühungen übereinstimmen. Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit – sie verlängert den Lebenszyklus von Werkstoffen, erzeugt aus Abfall Ressourcen und minimiert die Abhängigkeit von endlichen Rohstoffen.
Um Herausforderungen effektiv zu bewältigen, sollten die Phasen des Lebenszyklus kritischer Werkstoffe nicht voneinander getrennt betrachtet werden, ohne zu verstehen, wie sie als miteinander verbundene Teile eines breiteren Ökosystems zusammenpassen. Ein ganzheitlicher, kreislauforientierter Ansatz ist erforderlich, wenn wir angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach kritischen Werkstoffen zu einer abfall- und kohlenstoffarmen, generativen Wirtschaft übergehen wollen.
Den Take-Make-Waste-Kreislauf durchbrechen

„Ein regeneratives Wertschöpfungsnetzwerk ist die Basis für eine generative Wirtschaft. Recycling zum Beispiel entlastet das Primärangebot. Studien deuten darauf hin, dass bis 2040 die recycelten Mengen an Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt aus Altbatterien den Bedarf an primären Ressourcen für diese Mineralien um 10 % senken könnten.
Allerdings sind die Recyclingverfahren für viele Werkstoffe noch nicht vollständig etabliert, und das Recycling allein schließt die Notwendigkeit von Investitionen in neue Ressourcen nicht vollständig aus. Deshalb müssen wir auch neu entstehende Abfallströme aus Technologien für saubere Energie berücksichtigen.“
„Als Katalysator und Wegbereiter der generativen Wirtschaft bietet Dassault Systèmes Virtual Twin Experiences, die den Übergang zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft ermöglichen. Kritische Werkstoffe sind der Kern von Technologien für saubere Energie, die diesen Wandel in den Bereichen Infrastruktur, Technologie, Gesundheit und Mobilität vorantreiben“, erklärt de T'Serclaes.
Weiter sagt sie: „Virtuelle Zwillinge – ob für das Produktdesign, die Herstellung oder das Unternehmen – fördern die Kreislaufwirtschaft. Sie sorgen für die Transparenz und das Datenmanagement, die erforderlich sind, um ein kollaboratives Ökosystem zu schaffen, in dem kritische Werkstoffe von ihrer Gewinnung und Beschaffung bis zum Ende ihres Lebenszyklus nachverfolgt werden können.“
Nachhaltige Praktiken für eine geringere Umweltbelastung
- Nachhaltige Beschaffung
- Werkstoffinnovation
- Ökodesign
- Rückwärtslogistik
- Rückgewinnung durch Demontage
Nachhaltige Beschaffung
Nachhaltige Beschaffung ist der erste Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft – und die Reduzierung von Emissionen im Bergbau und in der weiteren Verarbeitung ist ein zentraler Punkt.
Nachhaltige Praktiken können in die vorgelagerten Abläufe integriert werden:
- Nutzung sauberer Energien
- Einsatz energieeffizienter Technologien an allen Standorten
- Wiederverwendung von Abfällen und Nebenprodukten als Rohstoffe
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Umweltmanagement, das die Auswirkungen aller Prozesse – einschließlich des Wasserverbrauchs, der Luftqualität und des Abfallmanagements – überwacht, um die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen sicherzustellen.
Mit den Lösungen für den Bergbau von Dassault Systèmes, die auf der Virtual-Twin-Technologie basieren, können Unternehmen ihre Modelle überarbeiten, Prozesse und Geschäftsstrategien simulieren und rationalisieren – und dabei gleichzeitig die Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) einhalten und Fortschritte in Richtung Klimaneutralität machen. Diese Synergie zwischen der realen und der virtuellen Welt verbessert das Verständnis und die Ergebnisse, so dass Bergbaubetriebe Innovationen vorantreiben und Nachhaltigkeit in den Betriebsablauf einbinden können, um ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Wachstum zu erreichen.
Die Dekarbonisierung ist eine wesentliche Anforderung und Verantwortung für die Bergbauindustrie. Wir gestalten die Zukunft und definieren den Wert der Branche mit digitalen Lösungen neu, um Risiken zu verringern, den Fußabdruck zu minimieren und die Effizienz zu maximieren.
Tania Killeen
Head of Mining, Infrastructure,
Energy & Materials Industry,
Dassault Systèmes
Werkstoffinnovation
Angesichts der begrenzten Menge an kritischen neuen Werkstoffen kann die steigende globale Nachfrage nicht allein durch die Sicherung der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus gedeckt werden. Um die Abhängigkeit von diesen Ressourcen zu verringern, muss die Innovation von Werkstoffen die Entwicklung alternativer Werkstoffe als Ersatz oder Ergänzung priorisieren.
Die Innovation alternativer Werkstoffe wird der Industrie helfen, die Nachfrage zu befriedigen und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, die Ressourceneffizienz zu verbessern und eine kreislauforientierte, resiliente Wirtschaft zu fördern.
Die BIOVIA-Lösungen von Dassault Systèmes bieten eine umfassende Modellierungs- und Simulationsumgebung, mit der Forschende die Beziehungen zwischen der atomaren und molekularen Struktur eines Werkstoffs und seinen Eigenschaften sowie seinem Verhalten vorhersagen und verstehen können. Mit einem In-silico-Ansatz können Forschende die Eigenschaften von Werkstoffen optimieren, ohne teure physikalische Experimente durchführen zu müssen. Die Erstellung virtueller Zwillinge von Verbundwerkstoffen senkt auch die Forschungs- und Entwicklungskosten und beschleunigt den Prozess der Werkstoffinnovation.
James Wescott
BIOVIA Roles Portfolio Engineering Senior Manager,
Dassault Systèmes
Ökodesign
Produkte, die nach den Grundsätzen des zirkulären Designs konstruiert wurden, lassen sich am Ende ihres Lebenszyklus leichter zerlegen und verarbeiten.
Mindestens 40 % der Unternehmen sind dabei, die Grundsätze des Kreislaufdesigns in die Produktentwicklung einzubeziehen und Lebenszyklusanalysen in allen Phasen der Produktentwicklung durchzuführen.
Ökodesign Ökodesign konzentriert sich auf die Verbesserung der Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und so den Bedarf an zusätzlichen Rohstoffen zu minimieren. Durch die Integration dieser Prinzipien können Unternehmen fundiertere Entscheidungen bei der Werkstoffauswahl treffen, die sich direkt auf den ökologischen Fußabdruck eines Produkts auswirken und gleichzeitig Möglichkeiten zur Marktdifferenzierung schaffen.
Olivier Pedoussaut
High-Tech-Industrie,
Solution Experience Director,
Dassault Systèmes
Rückwärtslogistik
Der Übergang von einer linearen Lieferkette zu einem zirkulären Wertschöpfungsnetzwerk – mit einem geschlossenen Kreislaufsystem – ist der entscheidende Faktor für einen erfolgreichen Übergang zur Kreislaufwirtschaft.
Und die Rückwärtslogistik (Reverse Logistics) ist eine zentrale Komponente bei der Umgestaltung des Wertschöpfungsnetzwerks, indem sie zurückgegebenen Produkten ein zweites Leben ermöglicht – sei es durch Wiederverkauf oder Wiederaufbereitung. Sie unterstützt nicht nur die Kreislaufwirtschaft, indem sie die Abhängigkeit von Rohstoffen verringert und gleichzeitig Abfälle reduziert, sondern schafft auch einen Mehrwert, da umweltfreundliche Produkte oft höhere Preise erzielen und den Gewinn steigern.
Die Rückwärtslogistik trägt zum Aufbau einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette für kritische Werkstoffe bei. Durch die Nachverfolgung von logistischen Abläufen können Einsparpotenziale aufgedeckt und Effizienzlücken geschlossen werden. Gleichzeitig wird die Kundenzufriedenheit durch einen besseren Service und eine klare Kommunikation in Bezug auf Rücksendungen erhöht.
Jean-Yves Tresson
Industrial Equipment Industry Business Value Consultant Expert,
Dassault Systèmes
Rückgewinnung durch Demontage
Der Weg von der Entwicklung bis zur Fertigung wird neu konzipiert, um Produkte zu priorisieren, die funktionale Anforderungen erfüllen und zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen.
Ein entscheidendes Element dieser Transformation ist die Integration von Design for Disassembly (Demontagegerechte Produktgestaltung) – ein strategischer Ansatz, der sicherstellt, dass Werkstoffe am Ende der Lebensdauer eines Produkts leicht zurückgewonnen, wiederverwendet oder recycelt werden können:
- Die Werkstoffe werden nach Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und Kompatibilität mit effizienten Demontageprozessen während der Entwicklung ausgewählt, um eine einfache Wiederverwendung zu gewährleisten
- Bei der Planung der Demontage in der Fertigung sind integrierte Demontagefunktionen der Schlüssel zur Minimierung des Abfalls während der Produktion.
- Durch die Planung der Rückgewinnung am Ende des Lebenszyklus durch Demontage werden die Produkte zerlegt, um hochwertige Werkstoffe zu gewinnen
Wird Design for Disassembly in die Entwicklungs- und Fertigungskette integriert, können Unternehmen sicherstellen, dass Werkstoffe nicht nur verbraucht und entsorgt werden, sondern erhalten bleiben, zurückgewonnen und wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Durch die effiziente Rückgewinnung wertvoller Ressourcen können Unternehmen die Abhängigkeit von neuen Werkstoffen verringern, natürliche Ressourcen schonen und Umweltschäden minimieren.
Karim Fradj
ENOVIA Quality and Sustainability Director,
Dassault Systèmes
Neue Maßstäbe für alle Branchen
Eine integrierte Plattform, die als Innovationszentrum für kritische Werkstoffe dient, ist von entscheidender Bedeutung, um vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit im Wertschöpfungsnetzwerk von kritischen Werkstoffen zu erreichen. Wie hat die 3DEXPERIENCE® Plattform von Dassault Systèmes Branchenführern dabei geholfen, innovativ zu sein und ihre Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben?
Bold Valuable Technology entwickelt, testet, fertigt und liefert leistungsstarke, gebrauchsfertige Batteriesysteme und Strukturlösungen für den Leichtbau.
„Wir müssen sehr schnell verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen und die Rückverfolgbarkeit für jede einzelne Komponente, die wir entwickeln und schließlich in die Produktion einführen, sicherstellen. Mit der 3DEXPERIENCE Plattform können wir die Grenzen des Machbaren verschieben und unseren Kunden die beste Technologie liefern.“
Gerard Torres
Chief Operating Officer,
Bold Valuable Technology
Die Envision Group bietet Systemlösungen für erneuerbare Energien und ist ein klimaneutraler Technologiepartner.
„Unsere Prozesse – von der Auftragsakquise und Produktionsplanung bis hin zur Logistik, dem Betrieb vor Ort und den Wartungsdiensten – müssen nahtlos ineinandergreifen, damit wir unsere Kunden pünktlich beliefern, gleichzeitig die Kontrolle über unsere globale Lieferkette erlangen und unsere Ziele in Sachen Klimaneutralität erreichen können.“
Shao Chunlei
Global Supply Chain Vice President und International Project Delivery and Service General Manager,
Envision Group
Verkor leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen und produziert in seiner ersten Gigafactory Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation.
„Die Zusammenarbeit mit Dassault Systèmes gibt uns die Möglichkeit, den gesamten Prozess des Produktlebenszyklus mit der 3DEXPERIENCE Plattform
abzudecken.“
Christober Raj
Head of Digital,
Verkor
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Wichtige Erkenntnisse über kritische Werkstoffe von den Nachhaltigkeitsexperten von Dassault Systèmes.